Nun endlich bin ich dazu gekommen Marvels Agents of SHIELD zu Ende zu schauen. Die erste Staffel lagerte beinahe vollständig auf dem Recorder. Grundsätzlich scheint die Welt ja eher so semi begeistert von dieser Serie zu sein und ich werde daher die Kritikpunkte, die ich mitgekriegt habe, ansprechen. Erstmal vorweg: ich mochte die Serie wirklich gern. Gut, sie ist kein cinematographisches Meisterwerk, aber das sind ja die wenigsten Serien.
A) Sie hat langweilige Case-of-the-week Folgen.
Am Anfang sind es tatsächlich cotw Folgen, die dazu dienen die Charaktere einzuführen und Beziehungsgeflechte aufzubauen. Langweilig sind die jedoch nicht, da man wie gesagt die Charaktere kennen lernt und die Handlung auch unterhaltsam ist. Nebenbei bemerkt funktionieren die allermeisten Serien nach dem cotw Prinzip. Gegen Ende der ersten Staffel nimmt die Handlung jedoch an Fahrt auf und ist hauptsächlich folgenübergreifend.
B) Die Handlung ist unlogisch und viel zu simpel.
Dazu: es handelt sich um eine in einem Superhelden Kosmos spielende Serie, natürlich ist das unrealistisch. Was erwartet man anderes von einer Serie mit dieser Prämisse? Und ja, es stimmt, dass die Probleme manchmal zu schnell aufgelöst werden, aber das geht jeder anderen cotw Serie auch so. Wenn man eine Episode in 40 Minuten abschließen muss, kann man nicht alles dramaturgisch sinnvoll auflösen (ich sag nur das völlig unwahrscheinliche 'diese Faser/Pollen/Tierart/etc. gibt es nur in diesem winzigen eingegrenzten Gebiet' Prinzip von Bones). Fälle glaubwürdig schwierig aufzulösen geht nur, wenn man sich wie Broadchurch 8 Folgen Zeit lassen kann. Aber auch wenn man das bedenkt sind die Auflösungen zum Teil wirklich etwas simpel und man hätte sich durchaus ein paar Wirrungen mehr gewünscht. Für eine unterhaltsame cotw Serie ist das aber vollkommen in Ordnung.
C) Die Charaktere sind lahm und uninteressant.
Das ist wohl meistens auf persönliches Empfinden gegründet, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass diese Charaktere objektiv gesehen als langweilig betrachtet werden können. Ich habe den kompletten Cast schon nach der ersten Folge in mein Herz geschlossen (etwas, was mir weder bei Arrow noch bei Flash passiert ist - was aber zugegebenermaßen auch an meiner unerklärlichen emotionalen Distanz zu DC liegen mag). Und nach und nach, als deren Hintergründe deutlicher wurden, vertiefte sich das Interesse nur. Zu Beginn wirken die Charaktere zugegebenermaßen etwas eindimensional, nach und nach erhalten sie jedoch neue unterschiedliche Charakterzüge und Hintergründe, die sie interessanter machen.
D) Die Serie fügt dem MCU nichts hinzu.
Meiner Meinung nach tut sie das doch. AOS zeigt den Alltag von SHIELD und unterstützt Erzählstränge des MCU. Zusätzlich zeigen sie in der Serie ein bisschen mehr davon, wie die Welt auf das Superhelden-Chaos reagiert.
Abgesehen davon gefielen mir an der Serie:
1. Die Integrierung ins MCU. Als Serie hat AOS den Vorteil, sich auf einen kompletten Kosmos stützen zu können und ihn nicht selbst aufbauen zu müssen. Also ja, Wissen über die Filme ist durchaus nötig, um die Nuancen der Serie zu verstehen und im Falle von Cap 2 und dem Drama mit Hydra sogar den Haupterzählstrang. Aber gerade deshalb fügt die Serie sich nahtlos ins MCU ein. Sie klärt einige Fragen über SHIELD (Wo kommen SHIELD Agenten her?, Was passiert mit den Artefakten/Superbösewichten?, Was passiert mit SHIELD nach Cap 2?) und bereitet Erzählstränge im MCU vor (die Kree anyone? und Supermenschen).
2. CAMEOS! Von unter anderem Nick Fury, Maria Hill und Sif. Und natürlich der obligatorische Stan Lee Cameo in einer - wie ich finde - super Folge.
3. Sympathische Haupt- und Nebencharaktere. Fitzsimmons, die eigentlich zwei Personen sind, die aber von allen als eine Person behandelt werden, sind super intelligent und sehr niedlich. Agent May ist badass und zum größten Teil ernsthaft, aber auch witzig und fürsorglich. Skye ist der Charakter, der hauptsächlich für den Zuschauer da ist, da ihr alles erklärt werden muss und der Zuschauer es dadurch auch mitbekommt. Sie ist aufgeweckt, fröhlich und klar in dem, was sie will. Außerdem umgibt sie ein mysteriöses Geheimnis (das mir schon gespoilert wurde, aber egal). Ward ist der perfekte SHIELD Agent, aber herrlich unfähig in manchen Situationen. Über allem steht natürlich Phil Coulson, der Team-Vater (im Namen und Funktion), der herausfindet, wie es denn seien kann, dass er noch lebt. Hinzu kommen Nebencharaktere, die von Folge zu Folge wechseln und Spaß machen. Gegen Ende trifft der Nachfahre eines der Mitglieder des Howling Commandos (bekannt aus Cap 1) zu der Truppe und ist wundervoll.
Am Anfang sind es tatsächlich cotw Folgen, die dazu dienen die Charaktere einzuführen und Beziehungsgeflechte aufzubauen. Langweilig sind die jedoch nicht, da man wie gesagt die Charaktere kennen lernt und die Handlung auch unterhaltsam ist. Nebenbei bemerkt funktionieren die allermeisten Serien nach dem cotw Prinzip. Gegen Ende der ersten Staffel nimmt die Handlung jedoch an Fahrt auf und ist hauptsächlich folgenübergreifend.
B) Die Handlung ist unlogisch und viel zu simpel.
Dazu: es handelt sich um eine in einem Superhelden Kosmos spielende Serie, natürlich ist das unrealistisch. Was erwartet man anderes von einer Serie mit dieser Prämisse? Und ja, es stimmt, dass die Probleme manchmal zu schnell aufgelöst werden, aber das geht jeder anderen cotw Serie auch so. Wenn man eine Episode in 40 Minuten abschließen muss, kann man nicht alles dramaturgisch sinnvoll auflösen (ich sag nur das völlig unwahrscheinliche 'diese Faser/Pollen/Tierart/etc. gibt es nur in diesem winzigen eingegrenzten Gebiet' Prinzip von Bones). Fälle glaubwürdig schwierig aufzulösen geht nur, wenn man sich wie Broadchurch 8 Folgen Zeit lassen kann. Aber auch wenn man das bedenkt sind die Auflösungen zum Teil wirklich etwas simpel und man hätte sich durchaus ein paar Wirrungen mehr gewünscht. Für eine unterhaltsame cotw Serie ist das aber vollkommen in Ordnung.
C) Die Charaktere sind lahm und uninteressant.
Das ist wohl meistens auf persönliches Empfinden gegründet, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass diese Charaktere objektiv gesehen als langweilig betrachtet werden können. Ich habe den kompletten Cast schon nach der ersten Folge in mein Herz geschlossen (etwas, was mir weder bei Arrow noch bei Flash passiert ist - was aber zugegebenermaßen auch an meiner unerklärlichen emotionalen Distanz zu DC liegen mag). Und nach und nach, als deren Hintergründe deutlicher wurden, vertiefte sich das Interesse nur. Zu Beginn wirken die Charaktere zugegebenermaßen etwas eindimensional, nach und nach erhalten sie jedoch neue unterschiedliche Charakterzüge und Hintergründe, die sie interessanter machen.
D) Die Serie fügt dem MCU nichts hinzu.
Meiner Meinung nach tut sie das doch. AOS zeigt den Alltag von SHIELD und unterstützt Erzählstränge des MCU. Zusätzlich zeigen sie in der Serie ein bisschen mehr davon, wie die Welt auf das Superhelden-Chaos reagiert.
Abgesehen davon gefielen mir an der Serie:
1. Die Integrierung ins MCU. Als Serie hat AOS den Vorteil, sich auf einen kompletten Kosmos stützen zu können und ihn nicht selbst aufbauen zu müssen. Also ja, Wissen über die Filme ist durchaus nötig, um die Nuancen der Serie zu verstehen und im Falle von Cap 2 und dem Drama mit Hydra sogar den Haupterzählstrang. Aber gerade deshalb fügt die Serie sich nahtlos ins MCU ein. Sie klärt einige Fragen über SHIELD (Wo kommen SHIELD Agenten her?, Was passiert mit den Artefakten/Superbösewichten?, Was passiert mit SHIELD nach Cap 2?) und bereitet Erzählstränge im MCU vor (die Kree anyone? und Supermenschen).
2. CAMEOS! Von unter anderem Nick Fury, Maria Hill und Sif. Und natürlich der obligatorische Stan Lee Cameo in einer - wie ich finde - super Folge.
3. Sympathische Haupt- und Nebencharaktere. Fitzsimmons, die eigentlich zwei Personen sind, die aber von allen als eine Person behandelt werden, sind super intelligent und sehr niedlich. Agent May ist badass und zum größten Teil ernsthaft, aber auch witzig und fürsorglich. Skye ist der Charakter, der hauptsächlich für den Zuschauer da ist, da ihr alles erklärt werden muss und der Zuschauer es dadurch auch mitbekommt. Sie ist aufgeweckt, fröhlich und klar in dem, was sie will. Außerdem umgibt sie ein mysteriöses Geheimnis (das mir schon gespoilert wurde, aber egal). Ward ist der perfekte SHIELD Agent, aber herrlich unfähig in manchen Situationen. Über allem steht natürlich Phil Coulson, der Team-Vater (im Namen und Funktion), der herausfindet, wie es denn seien kann, dass er noch lebt. Hinzu kommen Nebencharaktere, die von Folge zu Folge wechseln und Spaß machen. Gegen Ende trifft der Nachfahre eines der Mitglieder des Howling Commandos (bekannt aus Cap 1) zu der Truppe und ist wundervoll.
4. Sie macht einfach Spaß. Die Serie ist vielleicht nicht hoch qualitativ aber dafür sehr unterhaltsam. Sie ist action-reich und lustig und gut zu schauen.
5. Die (Teil?)Auflösung des roten Fadens ist antiklimaktisch, aber trotzdem (oder gerade deswegen) passend und super.
Satori just started watching a new show
5. Die (Teil?)Auflösung des roten Fadens ist antiklimaktisch, aber trotzdem (oder gerade deswegen) passend und super.
Satori just started watching a new show
P.S. (SPOILER) Es musste aus Dramaturgie Gründen in dem Team einen Hydra-Agenten geben und dass Ward der Hydra-Agent war, war schon klar. Denn Skye ist zu neu, Coulson ist es sowieso nicht, Fitzsimmons wirken wie das absolute Gegenteil von Hydra-Agenten und nicht-weiße Frauen wie Melinda sind die Demographik, die am wenigsten von Nazi-Organisationen angeheuert wird. Also klar, Ward. Aber ich muss ehrlich sagen, dass seine Geschichte super tragisch ist. Natürlich gibt es für das, was er getan hat, keine Entschuldigungen und ich will das auch auf gar keinen Fall verharmlosen, aber wow, seine Geschichte ist schlimm. Zu sagen, dass er einen schlechten Start hatte, wäre die Untertreibung des Jahres. Sein älterer Bruder hat nicht nur ihn fertig gemacht, sondern ihn auch gezwungen das gleiche seinem jüngeren Bruder anzutun und seine Eltern haben sich für gar nichts davon interessiert. Dann wird er von einem Scheißkerl aus dem Gefängnis geholt, nur um dann für 6 Monate in der Pampa ausgesetzt zu werden. Der Scheißkerl bleibt für Jahre seine einzige menschliche Kontaktperson und stellt damit alles auf den Kopf. Dann schleust er Ward bei SHIELD ein und lässt ihn in dem Glauben, dass er für etwas Größeres, auf ein höheres Ziel hin arbeitet. Er ist an diesem Punkt dem Scheißkerl absolut ergeben und so gut wie gebrainwasht. Am Ende stellt sich heraus, dass das einzige, was der Scheißkerl wollte, ein Heilmittel für sich selbst war. Da zeigt sich, wie sehr Ward eigentlich abhängig von ihm ist, denn selbst dann, als er sieht, was für ein Scheißkerl der Typ war, kann er nicht von ihm abweichen. Richtig mitgenommen hat mich dabei Wards "Was sind meine Befehle?" und die Tatsache, dass er nicht dazu in der Lage ist, für sich selbst zu entscheiden. Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass ich sehr mochte, wie die Serienmacher die Ward-ist-ein-Hydra-Agent Sache geregelt haben und dass sie ihn nicht als eindimensional böse dargestellt haben. Gegen Ende mochte ich daher seinen Charakter durchaus mehr als am Anfang (nicht als Person, aber als Figur). (Spoiler Ende.)
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