(Quelle: http://nerdist.com/american-gods-character-posters-mr-nancy-easter-czrnobog-mr-wednesday/)
1. Wiedermal finde ich den Anfang sehr pointiert und gelungen. Mexikaner schwimmen über einen Grenzfluss nach Amerika. Einer jedoch ertrinkt beinahe und wird von Jesus gerettet. Auf der anderen Seite werden sie (und Jesus mit ihnen) prompt von selbsternannten Grenzwächtern mit Waffen niedergeschossen. Zwei Dinge: 1. Ich mag, dass diese Sequenz klar deutlich macht, dass Jesus nicht mit denjenigen ist, die zwar Bibelverse auf ihre Waffen schreiben und Kruzifixe dranknoten, aber unschuldige Menschen erschiessen. Jesus ist mit ebendiesen unschuldigen Menschen und stirbt mit ihnen. Denn was die Leute mit den Waffen (und ich hab mal 'ne super creepige Doku gesehen, wo z. B. in Kirchen ernsthaft Schusswaffen verlost wurden) eigentlich anbeten, ist nicht Jesus, sondern die Waffen selber - wie im Laufe der Folge deutlich wird. 2. Mir gefällt außerdem die Implikation, dass Jesus und damit auch der Gott der Christen nicht mehr wert oder irgendwie mächtiger ist als die anderen Götter, die wir bis jetzt gesehen haben. Serien wie Supernatural tappen in die Falle, dass sie zwar darstellen, dass es andere Götter gibt, der Gott der Christen aber der eigentlich ''''richtige'''' ist. American Gods verbreitet stattdessen die Botschaft "you are what you worship", aka. das woran du glaubst, ist deine Realität.
2. Fuck you NRA, you're evil! Das könnte eigentlich der Untertitel der Folge sein, so eindeutig ist die Kritik an der Verbreitung von Schusswaffen. Shadow und Wednesday sind auf dem Weg zu einem von Wednesdays alten Freunden, um für eine Zeit unterzutauchen. Vulkan, der römische Gott des Feuers und der Schmiede, ist nun Herr über eine Waffenfabrik und mit ihr eine Kleinstadt. Alles, was wir von dieser Stadt sehen, wirkt unheilvoll. Von den Einwohnern, über die Gebäude und die Musik im Hintergrund. Obwohl Wednesday fröhlich ist und Vulkan ihn scheinbar wirklich erfreut begrüßt, hat Shadow (und damit der Zuschauer) das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Und er hat Recht damit. Denn Vulkan hat sich mit den neuen Göttern verbündet und ist nun sowas wie der Gott der Schusswaffen. Er erzählt Wednesday wie jeder mit einer Kugel aus seiner Fabrik getötete Mensch wie ein Gebet für ihn ist, was einen Zusammenhang zu dem Anfang der Folge darstellt.
3. Glücklicherweise hat Wednesday auch für den Fall, dass sein alter Freund ihn verrät, einen Plan. Shadow (und der Zuschauer) weiß davon nichts. Deshalb kommt es so unerwartet, dass Wednesday mit dem für ihn von Vulkan geschmiedeten Schwert (was dieser wahrscheinliche nur gemacht hat, um Zeit zu schinden, bis die neuen Götter kommen) diesen köpft und von seinem eigenen Schmiedefeuer verzehren lässt. Ich erwähne das nur nochmal extra, weil es meiner Meinung nach eine fantastische Szene war, komplett mit dem episch gruseligem Hintergrundgeräusch am Ende der Anfangscredits.
4. Der andere Teil der Folge ist ein Roadtrip von drei Menschen, die eigentlich gar nicht zusammen sein wollen. Laura, Mad Sweeney und Salim sind nun zusammen in Salims Taxi unterwegs, obwohl alle drei etwas völlig unterschiedliches wollen. Laura will Shadow helfen, Sweeney will die Münze zurück und Salim will den Djinn wiederfinden. Ich finde es wundervoll mehr von Salim zu sehen, da er so lieb und freundlich ist. Mir gefällt auch, dass wir ihn beten sehen und damit daran erinnert werden, dass er ein Muslim ist. Außerdem ist es auch fantastisch zuzusehen, wie Laura und Sweeney sich andauernd angiften.
Hah, nur vier Punkte und trotzdem so viel Text.
P.S. Mir ist aufgefallen, dass Vulkan nichts von dem von Wednesday mitgebrachtem Getränk getrunken hat und Wednesday das bemerkt. War es diese Kleinigkeit, die Mr. Wednesday gewarnt hat oder hat er es schon immer gewusst?
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