Ich habe es tatsächlich noch geschafft Batman vs Superman zu sehen. Ich dachte ja, den würde ich verpassen, aber da er glücklicherweise jetzt noch läuft (genauso wie Deadpool, der schon über zwei Monate im Kino ist), hatte ich dazu doch noch ne Chance.
Ihr habt daher die seltene Gelegenheit, ein differenziertes Review zu lesen, komplett mit Pro und Contra und Bewertung. Danach falle ich bei Civil War vermutlich wieder zurück in enthusiastische Lobeshymnen.
Dann mal los (beinhaltet SPOILER):
Zunächst einmal kann ich zwar einiges der schlechten Kritiken verstehen, stimme aber zum einen nicht allem zu und bin zum anderen der Meinung, dass es dem Sehvergnügen nicht so stark abträglich ist, denn alles in allem war der Film auf jeden Fall sehenswert und hat mir gut gefallen.
Zur Geschichte: Der Film fängt echt stark an. Wir sehen die grauenvolle Zerstörung Metropolis' durch den Kampf zwischen Superman und Zod aus Bruce' Augen, der versucht seine Leute irgendwie zu retten, was ihm aufgrund der übermächtigen Aliens nicht gelingt. Schon in Men of Steel war die Zerstörung schlimm anzusehen, aber sie aus der Perspektive eines direkt davon betroffenen 'Zivilisten' zu sehen, hat das Leiden der Leute noch einmal in den Vordergrund gerückt. Außerdem liefert es eine gute Begründung warum die Bevölkerung im Allgemeinen und Bruce im Besonderen Superman kritisch gegenübersteht. Dieser Anfang wird zunächst konsequent weiter geführt, indem die Heldenbilder von Superman und Batman dekonstruiert werden. Batman als gesetzesloser Schläger und Superman als gefühlskalter Gott. Beides enthält mehr als einen Funken Wahrheit. Denn wenn Superman ohne Rücksicht auf Verluste und Konsequenzen seine Kräfte benutzt, um seine Freundin zu retten, und Batman Leute foltert und ihnen sein Zeichen einbrennt, ist das schon nicht mehr wirklich heldenhaft. Sowohl Bruce als auch Clark sind auf der Suche nach Wegen den jeweils anderen in seine Schranken zu weisen. Das alles wird befeuert von Lex Luthor (zu dem ich später noch komme). Auch die Bildsprache dazu ist gut gemacht. Superman als Gott schwebend über auf Hilfe wartende Leute oder in der Mitte einer Dias de los muertos Menschenmenge, die nach ihm greift, sind kraftvolle Bilder. Dass die amerikanische Bevölkerung ihm gegenüber misstrauisch ist und mit "Superman is an illegal Alien"-Schildern vor dem Kapitol protestiert, funktioniert als pointierter gesellschaftlicher Kommentar. Batmans Isolation, die nur von Alfred unterbrochen wird, fördert seine zunehmend uneingeschränkte Obsession.
All das sind wundervolle Ansätze und der Film hatte daher durchaus das Potenzial brillant zu werden. Leider machen sich die Macher den titelgebenden Kampf, sowohl dessen Beginn als auch dessen Ende, viel zu leicht. Ich hätte es um Längen besser gefunden, wenn die Animosität zwischen den beiden sich von ganz alleine (vielleicht mit etwas Nachhilfe) gesteigert hätte und schließlich eskaliert wäre. Stattdessen kämpfen sie überhaupt nur, weil Lex Luthor sie dazu zwingt. Und enden tut der Kampf auch nur nicht damit, dass Batman Superman umbringt, weil ihre Mütter zufällig den gleichen Namen haben und Clark im Sterben aus irgendeinem unerfindlichen Grund seine Mutter beim Vornamen nennt. Wow. What a Cop out. Dann kommt noch die Sache mit Doomsday, die irgendwie nirgendwo hinführt und am Ende stirbt Clark, obwohl das auch nur diejenigen von uns unter zehn wirklich glauben.
Das Einführen der anderen Justice League Mitglieder war, wenn auch etwas plump, sehr cool und macht Lust auf mehr. Genauso wie auch jede Sekunde von Wonder Woman die Vorfreude auf ihren eigenen Film schürt (auch wenn ich immer noch der Meinung bin, sie hätte mehr Rüstung verdient).
All das sind wundervolle Ansätze und der Film hatte daher durchaus das Potenzial brillant zu werden. Leider machen sich die Macher den titelgebenden Kampf, sowohl dessen Beginn als auch dessen Ende, viel zu leicht. Ich hätte es um Längen besser gefunden, wenn die Animosität zwischen den beiden sich von ganz alleine (vielleicht mit etwas Nachhilfe) gesteigert hätte und schließlich eskaliert wäre. Stattdessen kämpfen sie überhaupt nur, weil Lex Luthor sie dazu zwingt. Und enden tut der Kampf auch nur nicht damit, dass Batman Superman umbringt, weil ihre Mütter zufällig den gleichen Namen haben und Clark im Sterben aus irgendeinem unerfindlichen Grund seine Mutter beim Vornamen nennt. Wow. What a Cop out. Dann kommt noch die Sache mit Doomsday, die irgendwie nirgendwo hinführt und am Ende stirbt Clark, obwohl das auch nur diejenigen von uns unter zehn wirklich glauben.
Das Einführen der anderen Justice League Mitglieder war, wenn auch etwas plump, sehr cool und macht Lust auf mehr. Genauso wie auch jede Sekunde von Wonder Woman die Vorfreude auf ihren eigenen Film schürt (auch wenn ich immer noch der Meinung bin, sie hätte mehr Rüstung verdient).
Die Charaktere: Henry Cavill spielt Superman als gespalten zwischen dem, was er als seine Pflicht sieht, und dem, was er wirklich möchte. Clark gerät erneut in eine Krise, weil ihm bewusst wird, dass er noch soviel Gutes tun kann, er wird dennoch immer für einige eine potentielle Bedrohung bleiben. Er ist zum einen gebrochen und unsicher, zum anderen aber auch fest entschlossen, was zu der Entwicklung des Konfliktes beiträgt.
Positiv überrascht hat mich definitiv Ben Affleck. Seine Darstellung von Batman ist so konsequent und durchdringend, wie ich sie noch nicht gesehen habe (sorry Christian Bale, ich mag deinen Batman, aber Ben Afflecks Version spricht mich mehr an). Denn wenn man mal wirklich darüber nachdenkt, zeigt ein Mensch, der sich jede Nacht wie eine Fledermaus verkleidet und Verbrecher verprügelt, obwohl er fest davon überzeugt ist, dass er damit gar nichts ändert, alles andere als gesundes Verhalten. Besonders die Tatsache, dass Bruce der Meinung ist, dass seine nächtlichen Exkursionen nichts verbessern, suggeriert, dass der einzige Grund für ein Verhalten ein unbändiger Rachedurst ist, der sich undiferenziert gegen Kriminelle im Allgemeinen richtet. Dieser Batman wird noch stärker als zuvor getrieben von Wut und Gewalt und obsessiven Verhaltensmustern. Das macht ihn - zumindest für mich - interessanter und ich freue mich auf den Batfleck Film.
Positiv überrascht hat mich definitiv Ben Affleck. Seine Darstellung von Batman ist so konsequent und durchdringend, wie ich sie noch nicht gesehen habe (sorry Christian Bale, ich mag deinen Batman, aber Ben Afflecks Version spricht mich mehr an). Denn wenn man mal wirklich darüber nachdenkt, zeigt ein Mensch, der sich jede Nacht wie eine Fledermaus verkleidet und Verbrecher verprügelt, obwohl er fest davon überzeugt ist, dass er damit gar nichts ändert, alles andere als gesundes Verhalten. Besonders die Tatsache, dass Bruce der Meinung ist, dass seine nächtlichen Exkursionen nichts verbessern, suggeriert, dass der einzige Grund für ein Verhalten ein unbändiger Rachedurst ist, der sich undiferenziert gegen Kriminelle im Allgemeinen richtet. Dieser Batman wird noch stärker als zuvor getrieben von Wut und Gewalt und obsessiven Verhaltensmustern. Das macht ihn - zumindest für mich - interessanter und ich freue mich auf den Batfleck Film.
Ich beginne meine Diskussion über Lex Luthor damit, dass ich keine wirkliche Ahnung von Comic Lex Luthor habe. Ich hatte aber immer den Eindruck, dass er eher rational agiert. Versteht mich nicht falsch, Jesse Eisenberg macht seine Sache wirklich gut. Es war eben nur anders, als ich erwartet hatte (12 jährige Kinder neben mir waren übrigens fest davon überzeugt, dass Lex Luthor eigentlich der Joker ist). Außerdem sind mir seine Motivationen so gar nicht klar geworden. Zettelt er jetzt den Kampf von Batman und Superman an und kreiert Doomsday, damit Superman stirbt, weil ihn damals niemand vor seinem Vater gerettet hat?? Oder weil er einfach Spaß an Zerstörung hat? Was will er eigentlich? Falls ich da etwas übersehen habe oder irgendwer von euch eine Idee hat, warum Lex Luthor jetzt das tut, was er tut, gebt mir bitte Bescheid. Gefallen hat mir aber die Dartstellung von ihm als junges, hippes Technik-Genie und Lexcorp im Stile moderner Internet-Unternehmen.
Von Wonder Woman haben wir in diesem Film noch nicht so viel gesehen, aber sie hat viel Potential. Ihre gemischten Gefühle der Menschheit gegenüber und ihre schwierige Beziehung mit derselbigen bieten wundervolles Material. Dass sie als Kämpferin so kompetent ist wie Batman und Superman zusammen, hat natürlich auch nicht geschadet.
Lois Lane hat durchaus eine wichtige Rolle in diesem Film. Sie ist es, die eigentlich die sinistren Machenschaften von Lex Luthor aufdeckt, während Bruce und Clark damit beschäftigt sind, sich gegenseitig fertig zu machen. Sie ist es, die Superman im Endeffekt rettet. Schade ist nur, dass sie andauernd von Superman gerettet werden musste. Das war nicht wirklich nötig, fand ich. Einmal okay, aber nicht alle 10 Minuten.
Das war's erstmal. Falls mir noch etwas einfällt, füge ich das noch hinzu.
Satori is excited for next week
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