Da ich mich nach langer Zeit mal wieder dazu durchgerungen habe, Feast for Crows weiter zu lesen, nutze ich hier die Gelegenheit, um über die verschiedenen Perspektiven der Game of Thrones Bücher zu reden. Eines der besten Sachen an den Büchern ist, wie ich finde, wie es George R. R. Martin gelingt, dass fast jede Perspektive ihren eigenen Schreibstil hat, der den Charakter der Personen wiedergibt.
Wie es immer bei Büchern ist, die wechselnde Perspektiven haben, gibt es welche, die man mehr und welche, die man weniger mag. (Was mir gerade einfällt ist Fours/Tobias' Perspektive in Allegiant, die ich so gar nicht leiden kann.) Hier kommt nun eine Auflistung der unterschiedlichen Perspektiven sowie meine Meinung dazu, alles in einer groben Rangliste beginnend mit meiner Lieblingsperspektive.
Davos: meine Lieblingsperspektive ist - believe it or not - Davos. Seine Sicht auf die Dinge ist so einfach und daher so nachvollziehbar wie sonst kaum eine. Außerdem ist er so reasonable, dass es mir leicht fällt mich in ihn reinzuversetzen und dass es nach den durchaus chaotischen Perspektiven anderer entspannend ist von ihm zu lesen.
Jon: oh Wunder, oh Wunder. Als einer meiner Lieblingscharaktere gefällt mir natürlich auch seine Perspektive. Außerdem werden dort seine Motivationen und Gedanken ausgebreitet, was beweist, dass er keinesfalls so langweilig und eindimensional ist, wie ihm manche vorwerfen.
Sansa/Alayne: Ihre Perspektive ist schon allein interessant wegen der Entwicklung, die sie durchmacht. Zusätzlich beschreibt sie alles auf eine ausgesprochen detaillierte und dennoch wohlwollende Weise, die gut zu lesen ist.
Daenerys: Sie hat wohl zu Zeiten die spannendste Perspektive, die es gibt. Ich mein, sie hat Drachen. Drachen! Die Welt durch die sie zieht und die Dinge, die sie erlebt sind zudem eine willkommene Abwechslung zu den Geschehnissen in Westeros. All hail the dragonqueen!
Arya/Cat of the canals: Arya ist, wie ich finde, leicht unheimlich mit ihrer Verbindung zum Tod, die sich schon in Buch eins findet und immer mehr ausbildet (und wie ihr wisst, mag ich leicht unheimliche Dinge). Ist sie zunächst noch kindlich, so verliert sie das nach und nach, bis sie zu einer mehr oder weniger kaltherzigen Killerin wird, die fast alles bis auf ihren Rachedurst verloren hat.
Bran: Er hat - zumindest für mich - neben Dany eine der interessantesten Geschichten, da ich andauernd das Gefühl habe, seine ist die wichtigste überhaupt (wenn das nirgendwo hin führt, bin ich echt wütend George R. R. Martin!). Außerdem mag ich seine Wolfsvisionen sehr.
Die nächsten sechs Perspektiven sind nicht wirklich sortiert, weil sie mir ungefähr alle gleich gut gefallen.
Catelyn: Sie trägt einen Großteil des spannendsten Erzählstranges von Buch zwei und drei (der Krieg) und nachdem ich mehr von ihr gelesen habe, kann ich ihre Motivationen gut nachvollziehen und mag sie wesentlich mehr als ich es vor dem Lesen der Bücher tat.
Brienne: Brienne ist badass und eine meiner Lieblingsfiguren. Ihre Geschichte in FfC führt zwar nirgendwo hin, aber ich mag, wie sie denkt und beschreibt. Außerdem erwähnt sie Renly ab und zu, was ich natürlich auch mag (und sie sagt in Gedanken immer noch King Renly).
Samwell: Er ist einfach liebenswert, auch wenn mich seine Geschichte in FfC nur so semi interessiert.
Dorne: In Dorne wechseln die Perspektiven, was zum einen spannend ist, da man einen Einblick in die verscheiden Charaktere bekommt, zum anderen wäre ich aber auch mit Dornes kompletter Geschichte aus Ariannes Perspektive zufrieden. Dorne ist so super und das einzige, was mich nervt ist, dass Oberyns wundervolle, interessante Töchter sofort nachdem man sie kennen gelernt hat, weg gesperrt werden.
Tyrion: Seine Denkweise gehörte lange auch zu denen, die man am besten nachvollziehen kann und seid er nicht mehr in King's Landing ist, ist es ermüdend von den politischen Machenschaften dort zu lesen.
Eddard: uups, ich hätte fast Ned vergessen. An seine Perspektive kann ich mich kaum noch erinnern. Nur, dass er viel zu früh von uns gegangen ist.
Nun folgen die vier Perspektiven, die ich am wenigsten mag (die - oh wow, alle in FfC vorkommen).
Cersei: Auch wenn mir ihre Art Leute und Dinge zu beschreiben (alles immer nur in dem ungünstigstem Licht) Spaß macht, so ist ihre Geschichte doch mehr als ermüdend. Im Gegensatz zu allen anderen Charakteren, deren Perspektiven wir lesen, gönnt George R. R. Martin ihr nicht eine rettende Eigenschaft (redeeming trait passt besser). Er lässt sie durch und durch verdorben wirken, was, wenn man bedenkt, was er sonst alles entschuldigt, nicht gerechtfertigt ist.
Jaime: Mir geht es da anders als den meisten anderen. Bloß weil Jaime eine Perspektive bekommen hat, mag ich ihn nicht mehr als vorher. Et ist auch dadurch kein besserer Mensch geworden. Dass er etwas von seiner absolut ungesunden Fixierung auf Cersei ablässt, ist natürlich nur gut für seine Entwicklung. Plötzlich lieben tue ich ihn deshalb trotzdem nicht.
Theon: Stunde Perspektive mag ich zunächst nicht, weil ich ihn so wenig mag und was er tut. Ich mag ihn einfach nicht und möchte nicht von ihm lesen. Noch kam zwar die fürchterliche Folter durch Ramsay nicht (die in der Serie dafür sorgt, dass er mir mehr leid tut als alles andere), aber ich rechne fest damit, dass ich bei dem ersten Anzeichen davon anfangen werde, seine Kapitel zu überspringen. Folter ist eines der Sachen, dir ich nicht sehen kann und über die ich deshalb auch nicht ausführlich lesen will.
The ironborn: Ich kann nur so oft brutale, Vergewaltigung verherrlichende Perspektiven lesen, bis ich das Buch an die Wand schmeißen will. Wäre alles aus Ashas Sicht, die badass ist (und deren Schauspielerin so süß und freundlich ist), oder aus der von dem Harlaw Typen, dann wäre es vielleicht nicht ganz so schlimm, auch wenn mir deren Gepflogenheiten auch dann noch zuwider wären. Die ironborn bringen nur Schreckliches und Zerstörung mit sich und ich bin ausnahmsweise mal mit Cersei einer Meinung, wenn sie sagt, dass Robert sie hätte allesamt vernichten sollen.
Satori shares her opinion with you
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