Mockingjay ist für Tribute von Panem das Anfang vom Ende sozusagen. Als Buch mag ich das Dritte am wenigsten, vielleicht wegen dem Krieg, ein Thema, von dem es mir immer schwer fällt in Büchern zu lesen oder in Filmen zu hören, aber es ist ein Paradebeispiel für die Mechanismen einer zerstörten, dystopischen Gesellschaft, die schließlich in ihrem Zusammenbruch kulminieren. Es handelt von Propaganda, Korruption, Trauma und Rebellion.
Ich habe einiges dazu zu sagen und das werde ich auch:
1. Besser hätte man den Anfang nicht machen können. Katniss versteckt sich verstört zwischen dunklen Rohren und wird kurz darauf zurück zur Krankenstation gezerrt. Sie geht zu Finnick, der nicht weniger verstört ein Seil verknotet. Sie reden über Peeta und Annie und er sagt: "Ich wünschte sie wäre tot. Ich wünschte sie wären alle tot und wir auch. Das wäre das beste." Der Bildschirm wird schwarz und der Titel erscheint. Oh wow. Gleich Gänsehaut am Anfang. Diese Szenen führen in die drückende, verzweifelte Atmosphäre ein.
2. Sehr gelungen finde ich außerdem die Abfolge von Katniss' Propaganda Videos und der Reaktion der Distrikte darauf. Es stellt den Einfluss, den sie hat, und auch die Bereitwilligkeit der Distrikte alles zu opfern deutlich dar. Besonders beeindruckend fand ich die Stelle als The Hanging Man von den Bewohnern aus Distrikt 5 gesungen wurde, als sie in einer Selbstmordmission einen elektrizitäterzeugenden Staudamm in die Luft sprengen.
3. Die schreckliche Finnick Sache (die ich wirklich nur "die schreckliche Finnick Sache" nenne und jeder weiß, was ich meine) wurde nicht rausgeschnitten. Zwangsprostitution ist also ein Thema, das man Zwölfjährigen zumuten kann. Trotzdem finde ich es wichtig, dass sie diesen Teil drin gelassen haben, da es verdeutlicht, wie verdorben die Schöne Neue Welt des Kapitols eigentlich ist. (Und weil es die Stelle ist, die mich im Buch am meisten geschockt hat.)
4.Katniss ist keine Bilderbuchheldin. Sie versucht lediglich das Beste für die, die sie liebt, zu erreichen. So wird sie bloß die Propagandafigur von Distrikt 13, weil sie dadurch die (Straf-)Freiheit von Peeta, Annie und Johanna ausgehandelt hat. Das finde ich insofern super, als dass es zeigt, dass auch wenn sie an PTSD leidet und alles andere als perfekt ist (dazu die Szene als der Dreh eines Propaganda Videos in künstlicher Umgebung grundsätzlich schief läuft), die Welt verändern kann und Hoffnung und Kraft für die verzweifelten Distrikt Bewohner spendet.
5. Effie Trinket hat eine der größten Entwicklungen durchgemacht. War sie in Teil eins noch die enthusiastische, die Spiele liebende, Kapitol Bewohnerin, sieht man in Teil zwei, wie sie um Katniss und Peeta trauert, weil sie die beiden lieb gewonnen hat und nun ist sie als "politischer Flüchtling" in Distrikt 13 und unterstützt die Rebellen mit dem, was sie gut kann.
6. Es bahnt sich das an, was in Mockingjay 2 passieren wird. Es wird gezeigt, wie sehr Coin und Plutarch an dem Gelingen der Rebellion gelegen ist und wie wenig die einzelnen Individuen ihnen bedeuten.
7. Ja, es gibt Explosionen. Wer mag keine Explosionen? (An den richtigen Stellen wohlgemerkt.)
8. Hab ich schon erwähnt wie fantastisch ich The Hanging Man finde?
9. Die Verwandlung von Peeta war gut verdeutlicht. Wie es ihm mit jedem Propaganda Video, das das Kapitol gegen die Propaganda Videos der Rebellen ausstrahlt, schlechter geht und das schließlich darin kulminiert, dass er durch die Gehirnwäsche des Kapitols Katniss töten will. Am Ende sieht man, wie er an ein Bett geschnallt ist und wütet. Erschreckend und passend.
10. Es kann jetzt von mir aus hier enden. Ich muss nicht sehen, wie alle in Mockingjay 2 sterben. Nein, danke.
Satori is going dancing now
Visitor Map von www.maploco.com
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Wie ich darauf kam einen Blog zu starten
Ich habe ein tolles Buch, das da heißt "101 Dinge, die du getan haben solltest, bevor du alt und langweilig bist" Ding Nummer 36 fällt unter die Kategorie Hobbys und heißt "Starte einen Blog". Und genau das tue ich jetzt gerade.
Viele Grüße
Satori
Viele Grüße
Satori
Das bin ich
- Satori
- I am in my mid 20s and finished my university career. My areas of study included media analysis, literary and cultural studies, linguistics, and history. I like reading, drawing, writing, movies, TV, friends, traveling, dancing and all kinds of small things that make me happy. Just trying to spread some love.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen